Sonntag, 18. September 2011

Anamorphosen - Experimentierkit

Sind Sie nach den letzten Beiträgen auf den Geschmack gekommen und möchten selbst mit Anamorphosen herumexperimentieren?

Jürgen und Gerlinde Becker bieten im Spielzeug Museum Nürnberg diverse Werkstattskurse an, auch eine "Bastelwerkstatt für Verzerrungsbilder" (siehe http://www.webec.de unter Termine). Zudem haben sie ein Experimentierkit "Magie im Bild" erstellt, welches sich vor allem an Erwachsene und Lehrpersonen richtet.
Es enthält Anamorphosen mit seltenen Motiven, Reprints von historischen Anamorphosen aus dem Spielzeugmuseum Nürnberg, Anamorphosen zum Ausmalen, Kopiervorlagen mit quadratischem und Anamorphosen-Raster zum Selbsterstellen von Anamorphosen, eine Anamorphose mit Alphabet als Vorlage und ein Übersichtsblatt und ein Blatt mit einem Text zur Geschichte der Anamorphosen sowie eine Anleitung zur Herstellung.




Dieses Kit erhalten Sie bei uns, Perpetuum Mobile Spielereien:
http://www.perpetuum-mobile.ch/de/produkte/anamorphose-kit-1551.html

Zudem haben wir noch zwei andere Anamorphose Produkte im Sortiment:
http://www.perpetuum-mobile.ch/de/produkte/anamorphose-1319.html
und
http://www.perpetuum-mobile.ch/de/produkte/anamorphose-kit-kraul-1531.html

Anamorphosen - Hans Holbein und Leonardo da Vinci

Anamorphose Malerei ist nichts Neues. Hans Holbein der Jüngere hat in seinem Werk "Die Gesandten" schon 1523 an zentraler Stelle im Bild einen verzerrten Totenschädel platziert.

Was er damit sagen wollte, darüber wird an anderer Stelle gerätselt und reflektiert (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Gesandten).  Allerdings scheint in dem Bild doch einiges an Symbolik vorhanden zu sein.
Bild: Google Art Project

Bild: Thomas Shahan

Doch schon vor Holbein soll Leonardo da Vinci 1485 (wieder einmal) der Erste gewesen sein, welcher Anamorphose verwendet hat, in einer Darstellung eines anamorph verzerrten Auges.

Anamorphosen - Kirchenmalerei um 1685

Wir sind soeben aus Rom zurückgekommen und haben uns aus der Hitze (31 Grad Celsius) in die Kühle der Jesuitenkirche "Sant' Ignazio di Loyola" geflüchtet.
Bekannt ist die Kirche für die perspektivischen Fresken im Gewölbe, die vom Jesuiten und Maler Andrea Pozzo bis 1685 ausgeführt wurden (Quelle: Wikipedia).
Eine Marmorscheibe im Boden zeigt den Punkt, wo man hinstehen muss um den richtigen Effekt zu erleben.

In der Kirche war es zu dunkel, als dass ich wirklich scharfe Aufnahmen mit meiner kleinen Kamera hätte schiessen können. Zum Glück gibt es auf Wikipedia zwei gute Bilder, eines zeigt das Gewölbe:
Bild: Marie-Lan Nguyen

Das andere Bild zeigt die Kuppel. Kuppel? Ja, nein, stimmt: auch die war nur ein "Tromp l'oeil", aufgemalt auf die flache Decke.
Bild: Jean-Christophe Benoist

Anamorphosen - 3D Strassenkunst (2)

Julian Beever aus England ist ein weiterer Künstler, welcher die Kunst der Verzerrung (tromp l'oeil) zur Erzeugung eines dreidimensionalen Effektes in der Strassenmalerei beherrscht. Auch hier gilt: Nur von einem Betrachtungspunkt aus sind die Bilder richtig zu erkennen.

Hätten Sie was dagegen, wenn mitten auf Ihrer bevorzugten Einkaufstrasse plötzlich Wassermassen donnernd in die Tiefe fallen würden?


Nicht nur grossformatige Bilder gehören zu seinem Reportoire, auch kleine, feine Werke entstehen aus seinen Kreiden:

P.S.: Der Mann auf dem Bild ist Julian Beever und echt

Möchten Sie ein wenig mehr eintauchen in die Welt der Illusionen von Julian Beever:

Suchen Sie mal in der Google Bildersuche Julian Beever oder besuchen Sie die Webseite http://www.julianbeever.net.